Süchte, wie Störung durch Alkohol oder Tabakanhängigkeit, gehören zu den psychischen Problemen mit weitreichenden Folgen für die Betroffenen und deren Umgebung. Auch einige Verhaltensweisen, wie z.B. Glücksspielen, Computerspielen, Shopping oder Sex, sind mit einem Suchtrisiko verbunden. Während die Störungen im Zusammenhang mit Substanzkonsum bereits seit langer Zeit untersucht werden, wissen wir derzeit noch vergleichsweise wenig über neuere Phänomene wie z.B. Computerspielsucht oder Bewegungssucht. In insgesamt 5 Vorträgen präsentierten die Wissenschaftler/innen der DHGS Deutschen Hochschule für Gesundheit und Sport auf dem 20. Interdisziplinären Kongress für Suchtmedizin in München die neusten Entwicklungen in diesen Bereichen.

Prof. Dr. Ursula Buchner leitete das Symposium zu Sport und Bewegungssucht und stellte Motive zur Nutzung von Analgetika, leistungssteigernden Substanzen und Doping im Breitensport vor. Prof. Dr. Sleczka erläuterte Chancen und Risiken des kompetitiven Gamings, also E-Sport, und stellte erstmalig aktuelle Ergebnisse einer Langzeituntersuchung zu den Konsequenzen von Glücksspielproblemen dar. In weiteren Beiträgen präsentierten die Wissenschaftler*innen Ergebnisse einer systematischen Übersicht zu Auswirkungen von Gaming auf die Emotionsregulation und das Sozialverhalten von Kindern und Jugendlichen sowie Ergebnisse zur Versorgung von Angehörigen suchterkrankter Menschen in Bayern.

Der Interdisziplinäre Kongress für Suchtmedizin, der vom 04.07.2019 bis zum 05.07.2019 in München stattfand, gehört zu den wichtigsten Kongressen im Bereich der Suchtforschung in Deutschland. Es ist ein fachintegrierendes Forum für Suchttherapie, Suchtfolgekrankheiten und Akutversorgung von Menschen mit Suchterkrankungen. Dieses Jahr versammelte der Kongress über 850 Teilnehmer*innen, die gemeinsam über Neuigkeiten in der Diagnostik und Therapie der verschiedenen Suchtkrankheiten diskutiert haben.