Interview
Kai Müller

Interview
Kai Müller

Kai Müller hat in den Jahren 2013 und 2014 gemeinsam mit seinem Bruder Kevin Müller die deutsche Meisterschaft im C2 Kanu-Slalom gewonnen. Sie haben insgesamt sechs EM- und WM-Medaillen ergattert. Mittlerweile ist er Bundesstützpunkttrainer im Kanu-Slalom Leipzig und erzählt in seinem Interview, wie er Sport und Studium unter einen Hut bekommt.

DHGS: Was sind deine nächsten sportlichen Zielstellungen?

KAI MÜLLER: Meine sportliche Karriere ist seit 2018 beendet und ich habe erfolgreich Anfang Januar 2018 meinen Bachelor in Sportwissenschaft abgeschlossen. Darauffolgend begann ich meinen Master an der DHGS mit dem Schwerpunkt Sportpsychologie. Ich habe bereits alle Module erfolgreich abgeschlossen und strebe nun meine Masterarbeit an. Ich bin seit Ende 2019 Bundesstützpunkttrainer beim Deutschen Kanu-Verband und betreue Kaderathleten am Bundesstützpunkt in Leipzig von Jugend bis zum Erwachsenenalter. Mein Ziel als Trainer ist es, die Erreichung von Höchstleistungen im Hochleistungsalter, die Sportler auf kommende internationale Wettkämpfe vorzubereiten und Medaillen anzustreben.

DHGS: Welche Module im Studium waren/sind für dich am interessantesten?

KAI MÜLLER: Da mein Schwerpunkt die Sportpsychologie ist, interessiere ich mich sehr für die psychologischen
Herausforderungen, die den Sportlern im Profisport begegnen. Besonders das Modul 7.3 Sportpsychologisches Training im Leistungs- und Spitzensport bietet eine Einführung
in das sportpsychologische Training und schult Methoden für eine Leistungs- und Persönlichkeitsentwicklung. Ebenfalls interessant war das Modul 6.3 Sportpsychologische Diagnostik. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, Sportler zu unterstützen und mit ihren Schwierigkeiten, wie z.B. Druck, Verletzungen und Nervosität umzugehen. Dieses Modul vermittelt qualitative und quantitative diagnostische Methoden.

DHGS: Konntest du erworbene Inhalte aus dem Studium auch für dein Training nutzen?

KAI MÜLLER: Die Grundidee, warum ich überhaupt mein Sportstudium gewählt habe, war nicht nur die Verbindung zu meinem täglichen Training, sondern auch der Wunsch zu verstehen, warum ich wann welche Inhalte trainieren muss und vor allem wofür. Auch hier konnte ich mein erlerntes Wissen zum Verständnis der Umsetzung meines Trainings nutzen, aber auch Inhalte hinzufügen, bei denen ich mir sicher war, sie fehlen mir noch. Ich kann also meine Expertise und meine langjährige Erfahrung als Leistungssportler mit meinem Studium kombinieren.

DHGS: Was sind deine größten Herausforderungen während des Studiums?

KAI MÜLLER: Die größten Herausforderungen während des Studiums bestanden darin, den Spagat zwischen
Profisport/Tätigkeit als Trainer, Studium und Privatleben hinzubekommen. Dies erfordert, Disziplin, Strukturierung des Tages und ein gutes Zeitmanagement.

DHGS: Welche Unterstützungen seitens der DHGS sind für dich zum erfolgreichen Abschluss sehr wichtig?

KAI MÜLLER: Die größte Herausforderung war es, Sport und Studium zu vereinbaren! Jedoch war mir die Duale Karriere während meiner leistungssportlichen Laufbahn sehr wichtig. Meistens war ich auf Lehrgängen oder Wettkämpfen und konnte daher nicht an den Präsenzphasen teilnehmen. In enger Zusammenarbeit mit der Hochschule, den Sportkoordinatoren und auch den Dozenten der DHGS haben wir doch immer eine Lösung gefunden, mich bestmöglich auf die Klausurenphase vorzubereiten. Auch die Hochschule strebt es an, die Spitzensportler bei ihren sportlichen Höhepunkten zu unterstützen.

DHGS: Was möchtest du Leistungssportler*innen, die zukünftig an der DHGS studieren, als wichtigen unterstützenden Hinweis mitgeben?

KAI MÜLLER: Was mir immer gut geholfen hat, war ein gutes Zeitmanagement zwischen Training und Studium. Macht euch einen Zeitplan, wenn möglich wöchentlich, wann ihr für welches Fach lernen möchtet. Vergleichbar zu einem Lernplan in der Schule, denn da gab es auch immer einen Stundenplan. Viel Erfolg in Sport und Studium!

Wir bedanken uns für das Interview und wünschen viel Erfolg in der neuen beruflichen Laufbahn als Trainer.